Generations-vergleich: Wie bezahlen Gen X & Boomer?
Nach dem Blick auf die Gen Z und die Millennials ist nun die Altersgruppe 40+ an der Reihe.
Was sind die Vorlieben an der Kasse und im Checkout und wie unterscheiden sich Gen X und Boomer auch untereinander? Hier der Überblick.
Beständig, komfortabel und wohlhabend: Die Kaufkraft der älteren Generationen
Gen Z und Millennials sind immer wieder Gesprächsthema in der heutigen Zeit und so hat man direkt eine Altersgruppe vor Augen, wenn diese Begriffe fallen. Doch auch wenn Boomer oft für Redestoff sorgen, sind die Bezeichnungen Gen X und Boomer weniger deutlich begrenzt. Offiziell zählen zu Gen X alle Jahrgänge zwischen 1965 und 1980. Sie sind Stand heute zwischen 60 und 45 Jahre alt, zum Großteil noch in der Arbeitswelt tief verankert und mittlerweile in den Führungsriegen und höheren Positionen der Wirtschaft angekommen. Zudem sehen sie ihre Kinder (bald) das eigene Nest verlassen und selbst Geld verdienen. Auch wenn die Rente – vor allem bei den Älteren dieser Generation – nicht mehr allzu weit entfernt scheint, befinden sie sich gerade in der Zeitspanne, in der sie gut verdienen, wenn nicht sogar so gut wie nie zuvor. Die Kaufkraft ist also definitiv vorhanden.
Zu der Boomer Generation zählen die Jahrgänge 1946 bis 1964. Ihren Namen verdankt sie der historisch höchsten Geburtenzahlen in der westlichen Welt. Und dieser Boom macht sich noch heute bemerkbar. Die Altersgruppe zwischen 60 und 80 macht in Deutschland derzeit knapp 23% der Gesamtbevölkerung aus. Sich mit dieser Altersgruppe im Detail zu befassen, die Vorlieben zu kennen und auf diese einzugehen, ist von entschiedenem Wettbewerbsvorteil.
Beide Generationen sind nicht wie die jüngeren Pendants mit den neueren Technologien groß geworden oder in jungen Jahren ausgesetzt. Für sie stellen Neuheiten insbesondere im Bereich Geldverwaltung und Bezahlen nicht automatisch eine positive Chance, sondern oft noch ein “unsicheres Unbekanntes” dar – natürlich bestätigen Ausnahmen die Regel Deswegen ist es wichtig, die passenden Zahlungsarten im Online-Checkout oder an der Kasse anzubieten, sodass sie genau die Zahlungsmethoden, die sie kennen und schätzen, vorfinden und den Einkauf reibungslos abschließen können.
Schauen wir im Folgenden einmal genau auf die Generationen.
Gen X: Die vergessene Generation
Man mag es nicht glauben, aber über keine Altersgruppe wird so wenig geschrieben wie über Gen X. Obwohl sie die Gruppe mit dem höchsten Durchschnittseinkommen ist, wird ihr medial und in Analysen recht wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Dies wird begründet mit der Ähnlichkeit zu den Nachbar-Generationen: Die älteren Gen X seien wie Boomer, die jüngeren wie Millennials. Da braucht es keine separate Einteilung. Aber stimmt das wirklich?
Ältere Gen X Personen sind nicht wie Boomer bereits in der Rente. Sie verdienen noch gut und arbeiten auch noch eine gewisse Zeit. So sind sie allein schon durch ihre Arbeit mehr an technologische Neuerungen gewöhnt und neuen High-Tech Lösungen ausgesetzt. Daher stammt auch eine eindeutige Affinität gegenüber diesen Technologien – im Gegensatz zu der Boomer Generation.
Jüngere Gen X Personen haben im Vergleich zu Millennials andere Möglichkeiten. Ein großer Teil von ihnen sind Hausbesitzer, verfügen über größeres Gehalt, sind aber im Gegenzug auch nicht so bewandert im Umgang mit digitalen Lösungen wie jüngere Menschen und hegen deswegen noch mehr Misstrauen in diesen Bereichen. Das Thema Sicherheit wird sehr groß geschrieben.
In diesem Punkt sind jüngere wie ältere Mitglieder der Generation X nämlich homogen: Neuheiten ja, aber bitte sicher!
Boomer: Die kontroverse Generation
Um keine andere Altersgruppe gibt es so viele Stereotypen wie um Boomer. Sie seien tech-avers, gäben ungern Geld aus und ihr Traditionsdenken hindere sie an der Adoption von Neuheiten. Doch diese Thesen sind falsch. Auch wenn es stimmt, dass Boomer gerne traditionelle Zahlungsmethoden verwenden, zählen zu diesen bereits viele digitale Lösungen. Von der beliebten Kartenzahlung bis hin zum Kauf auf Rechnung: Wenn die Zahlungsarten langjährig Bestand haben, werden sie auch von den Baby Boomern immer mehr genutzt. Genauso wie bei Gen X geht es vor allem um das Thema Sicherheit. Wenn dieser Faktor gefestigt und Vertrauen aufgebaut ist, steht den „neueren“ Zahlungsmethoden nichts mehr im Weg.
Welche Maßnahmen sollten Händler beachten?
Vorhandene Methoden optimieren
Ein Blick auf die Vorlieben an der Kasse verrät, dass es bei Gen X und Boomer nicht darum geht, das Rad neu zu erfinden. Sie kennen die vorhandenen Zahlungsmethoden, wissen was ihnen gefällt und wollen genau das auch an der Kasse oder im Checkout vorfinden. Doch der Shift von der direkten Eingabe der Kreditkartendetails zur Nutzung von Wallet-Lösungen zeigt auch: Wenn das Bezahlen noch einfacher geht, nimmt man Innovation gern in Kauf.
So durchlebt beispielsweise auch der Rechnungskauf gerade ein Make-Over. Die Zahlungsart ist beliebt – auch zurecht – doch können die einzelnen Teilschritte noch einfacher gestaltet werden. Papierverträge und langwierige Bonitätsprüfung sind Artefakte aus früheren Zeiten. BNPL geht digital – online wie offline. Wenn ein vertrauensvoller Partner für die Zahlungsabwicklung solche anbietet, sind Gen X und Boomer offen und nutzen sie gerne.
Bezahlprozesse noch einfacher gestalten
Wer die Vorlieben der Kunden kennt, kann sie auch erfüllen. Deswegen müssen sich Händler darüber informieren, welche Möglichkeiten es gibt und wie diese zum Shop passen. So kann mit dem richtigen Partner und guten Konditionen genau der Zahlungsmix angeboten werden, den die Kunden wollen – und das an allen Verkaufskanälen.